naturenergie sharing übernimmt die Carsharing-Autos des Vereins Carsharing Zweitälerland in Waldkirch

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January 5, 2025

Der Carsharing-Verein Zweitälerland (CSZ) übergibt zum 1. Januar 2025 seinen Geschäftsbetrieb an die naturenergie sharing GmbH, Freiburg, Rechtsnachfolgerin von Stadtmobil Südbaden AG. Die sechs Fahrzeuge, die bisher im Eigentum des Vereins standen und vor Ort betrieben werden, darunter zwei E-Autos, werden aber den Nutzerinnen und Nutzern weiterhin und wie gewohnt in Waldkirch zur Verfügung stehen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Dies wird auch durch die Unterstützung durch die Stadt und die Stadtwerke Waldkirch ermöglicht. Die bisherigen Nutzer beziehungsweise Mitglieder des Vereins wurden informiert; viele von ihnen wechseln als Nutzer mit den Autos zu naturenergie sharing.

Besonders hohe E-Auto-Quote

Die naturenergie sharing betreibt mehr als 450 Carsharing-Fahrzeuge in Südbaden und mehr als die Hälfte der Flotte ist bereits elektrifiziert. Ein bundesweiter Spitzenwert im stationären Carsharing heißt es weiter. Auch die weitere Elektrifizierung der Carsharing-Flotte in Waldkirch werde gemeinsam mit den Stadtwerken Waldkirch in den kommenden Monaten vorangetrieben.

In Freiburg gibt es aktuell – alle Carsharing-Anbieter zusammengerechnet – laut Bundesverband Carsharing 2,4 Fahrzeuge auf 1000 Einwohner. Das wären für Waldkirch hochgerechnet mehr als 20 Fahrzeuge. Ein weiterer Ausbau sei aber auch abhängig von der entsprechenden Nutzung und der damit verbundenen Wirtschaftlichkeit des Carsharing, sagt Fabian Kern, Geschäftsführer der naturenergie sharing, der zusammen mit seinem Geschäftsführer Kollegen Nils Hoesch sowie den Vorständen des Vereins Car-Sharing Zweitälerland (CSZ), Bernhard Maier und Sylvia Sredniawa, die Verträge für die Übergabe des Fuhrparks und der Nutzer unterzeichnet hat.

Die Weichen für die Übergabe wurden schon im Sommer gestellt

Die Weichen für die Übergabe des Geschäftsbetriebs vom CSZ an naturenergie sharing haben die CSZ-Mitglieder bereits im Sommer bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gestellt. Zuvor war die vollständige Besetzung des Vorstands gescheitert, weitere Vorstandsmitglieder haben für die kommenden Jahre ihr Ausscheiden angekündigt. "Aber so oder so erfordert ein kräftiger Ausbau des Autoteilens, wie er aus Klimaschutzgründen notwendig wäre, das Wirken eines professionellen Anbieters", sagt die Vereinssprecherin Sylvia Sredniawa.

Für die Nutzer bedeutet Carsharing, dass sie nur Autos nutzen, wenn sie wirklich eines benötigen. Um alles Weitere, von der Versicherung über Wagenpflege und Reparaturen, kümmert sich der Betreiber. Für ausschließlich ehrenamtlich Engagierte im Vorstand, von denen mehrere auch noch voll im Berufsleben stehen, sei das bei einem wachsenden Fuhrpark nur schwer zu leisten. Schon bisher und auch weiterhin können die Waldkircher Carsharer über naturenergie sharing Fahrzeuge in Südbaden, aber auch bundesweit oder für Auslandsfahrten nutzen.

Alle Mitglieder des CSZ erhalten zudem in den kommenden Wochen ihre Kautionen, die im Verein hinterlegt sind, ausgezahlt, zumal diese bei naturenergie sharing nicht eingebracht werden müssen.

Wie es mit dem Verein Car-Sharing Zweitälerland nun nach Abgabe des Hauptgeschäftsfelds weitergeht, werde Thema bei der kommenden Jahreshauptversammlung im März 2025 sein. Der Verein besteht seit 32 Jahren und gehörte damit zu den Pionieren des Carsharing in der Region. Die Initiative ergriffen damals Nachbarn im Kollnauer Unterdorf. "Wir sind froh, dass der Carsharing-Betrieb, den der Verein vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufen hat, nun eine kompetente Fortsetzung findet, und erhoffen uns davon auch einen Ausbau, den der rein ehrenamtlich agierende Verein nicht hätte leisten können", sagt Sylvia Sredniawa. Wesentlich für einen Ausbau werde aber auch die Qualität und Taktdichte des öffentlichen Nahverkehrs sein. Erst in einer Mobilitätskombination mit ÖPNV und Fahrrad sei es sinnvoll, die dann nur wenigen nötigen Individualfahrten mit einem Carsharing-Auto zu absolvieren. "Im ländlichen Raum sind wir da noch lange nicht dort, wo es hingehen muss, so dass dort eben oft mindestens ein Auto pro Haushalt für die täglichen Fahrten benötigt wird, häufig auch mehr als eins", sagt sie.